Jetzt also Abstiegskampf

SC Egenbüttel – SV Osdorfer Born  3:5 (1:4)

Zwar wurden vor der Saison keine Vorgaben zum erhofften Saisonziel gemacht, aber aufgrund der guten Neuzugänge wollten wir eigentlich versuchen, im oberen Drittel der Tabelle zu landen. Durch die unglaubliche Verletztenmisere ist es nun komplett anders gekommen. Nach acht Spieltagen hängen wir mit nur vier Punkten im Tabellenkeller fest und stecken jetzt unten fest – damit hat nach der gestrigen Niederlage der Abstiegskampf begonnen. Mit einem Sieg gegen Osdorf hätten wir den SVOB überholen können, nun beträgt der Rückstand auf Platz sieben schon sechs Punkte. Damit wird es extrem schwer, demnächst den Anschluss an das Mittelfeld zu schaffen.

Gegen Osdorf haben wir zuletzt in der Saison 2010/11 gespielt und damals eine grausame 0:11-Packung bezogen. Die Borner Mädels sind danach zweimal auf- und wieder abgestiegen und nun wieder zurück in der Bezirksliga. Während viele andere Teams ungern gegen die Multi-Kulti-Truppe spielen, haben wir ein freundschaftliches Verhältnis entwickelt – das Match war durchweg fair, der junge Schiedsrichter kam ohne jede gelbe Karte aus. Doch zu Beginn des Spiels waren unsere Mädels dann irgendwie doch zu nett zu den Gästen. Wir überließen Osdorf komplett die Kontrolle über das Spiel, ließen sie gewähren und munter aufspielen. Nach Tanjas Pfostenschuss in der 7. Minute drehte sich das Match. Wie schon in den beiden letzten Spielen gestatteten wir dem Gegner gefährliche Steilpässe aus dem Mittelfeld in die Spitze. Diesmal profitierte Osdorfs Zadach davon und lupfte die Kugel über Laura zum 0:1 ins Netz (9.). Im Gegensatz zu den letzten Spielen, wo wir durchaus gut aber unglücklich spielten, war die erste Hälfte gegen Osdorf wohl die schlechteste der bisherigen Saison.

Vor dem 0:2 wurde der Ball verdaddelt, Yildirim hatte frei Bahn und umkurvte Laura (13.). Nur fünf Minuten später flankte Netzlaw ungehindert vors Tor, wo erneut Yildirim ungestört zum 0:3 einnicken durfte. Das war alles viel zu einfach – von Gegenwehr war zu diesem Zeitpunkt kaum etwas zu sehen. Zwar schaffte Finja quasi im Gegenzug nach einer Ecke das 1:3, aber mehr war vom SCE in der Offensive nicht zu sehen. Stattdessen durfte Yildirim sich an der Mittellinie den Ball schnappen und munter in Richtung Tor marschieren – Laura wieder chancenlos und so ging es mit einem ernüchternden 1:4 in die Pause (30.).

Eine ähnlich starke zweite Hälfte wie in der Vorwoche bei TuRa war kaum zu erwarten, dafür spielten wir einfach zu schlecht. Dennoch schafften wir relativ schnell das zweite Tor. Naddel spielte einen schönen Diagonalpass zu Tanja, die Osdorfs Keeperin prüfte, Lorenzen ließ den Ball nach vorn prallen, wo Vivi zum 2:4 abstaubte (53.). Die Gäste verwalteten den Vorsprung jetzt ziemlich geschickt, ließen kaum Chancen zu, waren vorn aber jetzt auch nicht mehr so gefährlich. Nachdem Svenja nach einer Flanke von Tanja den Ball von der Grundlinie zurückspielen wollte, klärte eine Osdorfer Spielerin mit der Hand. Folgerichtig gab es Elfmeter, den Tanja sicher zum 3:4 verwandelte (74.). Ging da doch noch was? Zumindest einen Punkt zu holen wäre immerhin ein kleines Erfolgserlebnis. Doch Lorenzen verhinderte das Remis mit einer tollen Parade nach Naddels strammen Fernschuss (78.). Vier Minuten vor dem Ende hatte dann die eingewechselte Melissa die Möglichkeit zum 4:4, doch nach Doppelpass mit Naddel zielte sie zu ungenau und verfehlte das Tor. Im Gegenzug rempelten Kirke und Miri im Duett Osdorfs Stürmerin im Strafraum um – bzw. sie nahm die Einladung clever an und fiel. Wieder gab es Elfer und Netzlaw ließ Laura keine Chance – 3:5 und Ende (88.).

Aufgrund der grottigen ersten Hälfte eine diesmal verdiente Niederlage. Damit nach zwei ruhigen und entspannten Jahren in der Liga nun also wieder Abstiegskampf. Der beginnt am Sonntag gleich mit einem Kellerduell bei den punktgleichen Mädels vom SV Friedrichsgabe… Verlieren verboten!

SC Egenbüttel – SV Osdorfer Born  3:5 (1:4)
SCE: Laura Mielke – Lisa Jäckel, Jennifer Butterfield, Miriam Stieb, Kim Wittur (46. Kirke Rettstadt) – Svenja Timm, Katharina Kanzler, Finja Drossel, Nadine Barmorski – Vivienne Friede (81. Melissa Ellmann), Tanja Beck
Tore: 0:1 Zadach (9.), 0:2 Yildirim (13.), 0:3 Yildirim (18.), 1:3 Drossel (19.), 1:4 Yildirim (30.), 2:4 Friede (53.), 3:4 Beck (HE, 74.), 3:5 Netzlaw (FE, 88.)
SR: Hasche (Niendorfer TSV)
Zuschauer: 20
Gelbe Karten: – / –