Tolle Aufholjagd wird belohnt
FC Elmshorn – SC Egenbüttel 4:6 (4:2)
Eine optimal verlaufende Vorbereitung mit vier Testspielsiegen in Folge kann auch kontraproduktiv sein. Es schleicht sich eine leichte Überheblichkeit ein, die böse Folgen haben kann. So geschehen bei unserem ersten Punktspiel der neuen Saison beim FC Elmshorn. Parallel zum sicherlich vorhandenen Selbstbewusstsein kam die Tatsache, dass der letzte 7:2-Erfolg am Ramskamp am 23. März noch in den Köpfen der Mädels war. Die logische Folge war eine blitzschnelle 2:0-Führung der hellwachen Gastgeber.
Zwar gehörte uns die erste Aktion, als Finjas Flanke an den hinteren Pfosten klatschte (3.), aber nachdem Jana L. den Ball in der eigenen Hälfte vertändelte, war Y. Wittorf durch, legte quer auf Krohn, die keine Mühe hatte, den Ball aus zwei Metern einzuschieben (6.). Drei Minuten später erhöhte Krohn sogar auf 2:0, als sie einen langen Ball erlief und Laura erneut überwand. Doch unsere Antwort kam ebenso schnell. Jäss legte sich am linken Strafraumeck den Ball zurecht und schlenzte ihn rechts oben in den Winkel, 2:1 nach nur elf Minuten. Als Alex nach einer Flanke von Finja den Ball aus einem Meter zum 2:2 ins Tor stocherte, hoffte man, die SCE-Mädels wären nun endlich wach und würden anfangen, Fußball zu spielen (11.). Doch die erste Hälfte blieb grausam. Zu allem Überfluss schenkte der extrem schlecht pfeifende Referee (Fehlentscheidungen auf beiden Seiten) dem FCE einen lächerlichen Strafstoß, den Palawiks sicher zum 3:2 nutzte (25.).
Wir hatten nur noch eine gefährliche Aktion, als Alex allein auf das Elmshorner Tor zulief, den Ball aber am Gehäuse vorbeischoss (30.). Die Fehlerkette wurde immer länger, als nach einer Ecke auch die ansonsten so ballsichere Finja am Ball vorbeischlug und Grützmacher aus 18 Metern per Bogenlampe zum 4:2 traf (42.). Das war nicht der SCE aus den letzten Spielen. Allerdings gab es untereinander in der Pause keine Schuldzuweisungen, alle waren sichtlich unzufrieden und wussten, dass sie ganz weit unter ihren Möglichkeiten geblieben waren.
Mit ziemlicher Entschlossenheit ging es in die zweite Hälfte, die die mitgereisten Fans für die schwache erste Hälfte entschädigen sollte. Schon nach zwei Minuten prüfte Jäss die gute Keeperin Guhl, kurz darauf verfehlte unser Neuzugang das Tor und auch Finja zielte zu hoch (51.). Weiter ging es fast im Minutentakt. Wieder scheiterte Jäss an Guhl (53.), ehe Finja durch die Elmshorner Abwehr marschierte und Alex am langen Pfosten fand, die den Ball ins verwaiste Tor drosch – nur noch 3:4 (54.).
Nachdem Jäss erneut das Tor verfehlte, erinnerte sich Finja daran, wie leicht es beim Anschlusstor war, durch den Strafraum zu spazieren. Wieder fand der FCE kein Mittel, die nun immer stärkender aufspielende Finja zu stoppen, wieder legte sie quer, diesmal war Jäss zur Stelle und glich zum 4:4 aus (67.). Aber ein Remis reichte uns nicht, wir wollten unbedingt mit einem Dreier in die Saison starten. Konditionell baute der FCE immer weiter ab, unsere Mädels marschierten immer weiter. Die Deckung stand nun sicherer und fing die langen Bälle der Elmshorner ab, im Zentrum überragte Katha, die viele Bälle eroberte und extrem zweikampfstark war. Sie war es auch, die die Führung einleitete. Ihren Steilpass erlief Finja, die Jäss bediente – und die zum umjubelten 4:5 traf (74.).
Die eingewechselte Julia brachte noch einmal zusätzlichen Schwung ins Spiel, eine Vorlage auf Jäss und ein Schussversuch zeigen, dass sie nach langer Verletzungspause auf dem Weg zu alter Stärke ist. Den Schlusspunkt einer tollen Aufholjagd setzte schließlich Finja, die einen zu kurz abgewehrten Schuss von Jäss aus 12 Metern trocken zum 4:6 ins Netz ballerte (88.).
Sechs Tore zum Auftakt können sich sehen lassen, aber die Defensivarbeit der gesamten Elf im ersten Durchgang war schon abenteuerlich. Aber die Mädels sind rechtzeitig aufgewacht und haben Moral bewiesen.
Weiter geht es am Sonntag mit dem Derby gegen HR (13 Uhr).
FC Elmshorn – SC Egenbüttel 4:6 (4:2)
SCE: Laura Mielke – Annika Dietz, Jana Lübker, Kirke Rettstadt (82. Miriam Fritz), Lisa Jäckel (46. Anna Klengel) – Katharina Richter, Jana Anger, Finja Drossel, Svenja Timm (71. Julia von Bastian) – Yasmine Sennewald, Alexandra Köhn
Tore: 1:0, 2:0 Krohn (6., 9.), 2:1 Sennewald (11.), 2:2 Köhn (13.), 3:2 Palawiks (25., FE), 4:2 Grützmacher (42.), 4:3 Köhn (54.), 4:4, 4:5 Sennewald (67., 74.), 4:6 Drossel (88.)
SR: Harder (Voßlocher SV)
Zuschauer: 35
Karten: /