Der perfekte Konter bringt drei Punkte
Union Tornesch – SC Egenbüttel 0:1 (0:0)
Nach bisher zwei Heimsiegen hat es jetzt auch in der Fremde funktioniert – das uns dies allerdings ausgerechnet bei Union Tornesch gelingen würde, war nicht zu erwarten. Gegen die anderen beiden Schwergewichte der Liga, den TSC Wellingsbüttel und den Hamburger SV, gab es jeweils eine 1:5-Niederlage. Gegen Union wollten wir an die gute Viertelstunde aus dem HSV-Match anknüpfen, wo wir sicher standen und selbst in Führung gingen. Extrem wichtig war diesmal, die Fehler zu minimieren und kompakter zu stehen. Diese Vorgaben haben die Mädels sehr gut umgesetzt und sich am Ende eines tollen Spiels mit drei Punkten belohnt.
Wir begannen erneut im 5-3-2, wobei wir diesmal neben den verletzten Michelle und Jana A. auch auf Marie verzichten mussten. Dafür rückte Svea erstmals auf die Doppelsechs und Kirke nahm ihre Position hinten rechts ein. Tornesch begann zwar druckvoll, aber nicht mit soviel Schwung wie der HSV eine Woche zuvor. Deshalb blieben in der Anfangsviertelstunde die großen Chancen für Union auch aus, unsere erste Möglichkeit hatte Alex, die aber knapp verzog (11.). Quasi im Gegenzug rutschte ein Ball durch unsere Kette, die Stürmerin setzte diesen aber an den Pfosten (13.). Im Anschluss kam der Gastgeber etwas besser ins Spiel, zielte aber entweder zu ungenau (16.) oder direkt in Gesas Arme (17.).
Quasi identisch war die Großchance für Union in der 27. Minute, als die Angreiferin erneut allein auf Gesa zulief und wieder nur den Pfosten traf. Keine Frage, die Führung für den Favoriten wäre zu diesem Zeitpunkt verdient gewesen. Kurz darauf musste Jana L. verletzt vom Platz, Katha kam für sie und übernahm den Part in der Fünferkette. Bis zur Pause versuchte es Union noch einmal aus der zweiten Reihe, auch wir kamen zu einem Abschluss (38.), doch es sollte torlos in die Kabinen gehen.
Die Frage war, ob wir dieses kräftezehrende Spiel weitere 45 Minuten durchhalten sollten. Doch im zweiten Durchgang kamen wir sogar zu mehr Offensivaktionen, da Union mehr und mehr die Ideen ausgingen. Immer wieder versuchten sie es mit langen Bällen über unsere Kette. Jedoch fingen entweder Melosch, Katha und Melina diese Bälle rigoros ab oder Kascha, Paule und Svea unterbanden im Zentrum diese Versuche. Tornesch war sichtlich genervt, wir lauerten jetzt auf den perfekten Konter.
Nach fünf Minuten hatte Paule sogar die mögliche Führung auf dem Fuß, bei ihrer Volleyabnahme bekam sie nur nicht genug Druck auf den Ball, so dass die Keeperin problemlos halten konnte (50.). In der Folge zielte Union immer zu ungenau oder scheiterte an der sehr starken Gesa zwischen den Pfosten.
Die Szene des Spiels folgte dann in der 72. Minute, als Svea nach einer Balleroberung im Mittelfeld den Ball durch die Kette auf die durchstartende Alex spielte, diese Tempo aufnahm und die Kugel wunderbar quer auf Finja legte – das Tor des Tages war gefallen, die Sensation lag in der Luft. Tornesch rannte in der Schlussviertelstunde wütend an, agierte dabei aber weiter ideenlos. Zwei gute Möglichkeiten parrierte erneut Gesa, die letzte gefährliche Situation in der Nachspielzeit. Dann war die Überraschung perfekt, drei weitere Punkte auf dem Konto. Tornesch hat in den letzten drei Spielzeiten ganze fünf Heimspiele verloren, dies gegen Topteams wie den Walddörfer SV, den HSV, Welle oder den FC St. Pauli. In dieser Saison waren sie noch ungeschlagen – das wir als Aufsteiger ausgerechnet im zweiten Kreisderby dem Favoriten ein Bein stellen war nicht zu erwarten. Umso größer war die Freude nach dem Sieg.
Damit verbessern wir uns auf den siebten Platz, der Vorsprung auf den Keller wächst auf sieben Punkte, im nächsten Heimspiel empfangen wir BU. Zuvor geht es am Sonntag in der dritten Pokalrunde gegen den HSV (11:30 Uhr).
Union Tornesch – SC Egenbüttel 0:1 (0:0)
SCE: Gesa Reinhard – Kirke Rettstadt, Melina Kirschnick, Melanie Rutz, Jana Lübker (31. Katharina Kanzler), Natascha Hintzen – Katrin Slotty, Svea Gottschalk – Paulina Timm (87. Linda Koßmann) – Alex Köhn (75. Anna Regent), Finja Drossel
Tor: 0:1 Drossel (72.)
SR: Prey (Moorreger SV) mit Schwadtke und Krieg (Heidgrabener SV)
Zuschauer: 50
Karten: – / 2