Lieblingsgegner kann doch gewinnen

SC Egenbüttel – Hamburger SV IV 3:0 (2:0)

Die Mädels auf das Spiel gegen die vierte Mannschaft des HSV zu motivieren, fiel nicht sonderlich schwer. Unvergessen der Einsatz der höherklassigen Spielerinnen in der Vorsaison, der trotz aller Entschuldigungen seitens des Trainerstabes doch einen faden Beigeschmack hatte. In den Vorberichten zur neuen Saison nannte uns der Verfasser der Zeilen auf der (zugegeben extrem guten) Fan-Seite “Die Torjäger” den Lieblingsgegner der vierten Mannschaft des HSV. Bei 25:0 Toren nicht weiter verwunderlich. Diesmal trat das Team aber endlich mal mit der reinen vierten Mannschaft an und holte sich keine Verstärkung der dritten Mannschaft. Erstaunt waren wir allerdings als wir hörten, dass die neu formierte Truppe am Montag (!) erst mit dem Training begonnen hatte. Unsere Mädels hingegen hatten schon drei Testspiele (bei drei Siegen) absolviert und konnten kaum erwarten, dass die neue Saison endlich losgeht.
Die letzte Saison als Aufsteiger mussten wir viel Lehrgeld zahlen, null Punkte bedeuteten eigentlich den Abstieg. Da zwei Teams aber zurückzogen, bekamen wir eine zweite Chance und die wollen wir jetzt nutzen. Mit einem größeren Kader und einer neuen Qualität soll der Klassenerhalt möglichst frühzeitig unter Dach und Fach gebracht werden – den Anfang machten wir gegen den HSV.
Wir legten los wie die Feuerwehr – schon nach sieben Minuten wurde Svenja von Nadine auf die Reise geschickt, scheiterte aber allein vor der Torhüterin. Zwei Minuten später das frühe Tor. Die Keeperin spielte den Ball links raus zur Verteidigerin, die von Lisa bedrängt die Kugel zurückspielte – Svenja hielt einfach mal ihren Fuß dazwischen und drückte den Ball zum 1:0 über die Linie. Benötigten wir in der letzten Saison unglaubliche 1016 (!!!) Minuten zum ersten Saisontor, so hatten wir diesmal schon nach neun Minuten getroffen. Der HSV kurz überrascht, dann aber mit mehr Spielanteilen, unsere Abwehr wackelte hier und da, ein erster Versuch strich knapp vorbei (13.). Nachdem Svenja zwei weitere Möglichkeiten vergab (vorbei / Pfosten), hatten die Gäste durch ihre Spielführerin die bis dahin beste Gelegenheit, sie verfehlte unser Tor aber erneut knapp. Zehn Minuten vor der Pause musste unsere neue Keeperin Germaine dann mit Schmerzen vom Platz – Kathi ersetzte sie für die restliche Spielzeit und erledigte diesen Job wie schon im letzten Jahr fehlerfrei. Doch noch war nicht Pause – wieder war Svenja auf die Reise geschickt worden, diesmal von Natascha – und jetzt zielte sie auch besser – das beruhigende 2:0 noch vor der Halbzeit (42.).
Bei schwülwarmen Wetter sahen die Mädels in der Pause doch schon relativ erledigt aus, das ständige Stören und das schnelle Umschalten kostete Kraft, aber im zweiten Durchgang zeigte sich, dass der SCE noch Reserven hatte, während den Gästen der Trainingsrückstand anzumerken war. Richtig gefährlich wurde die vierte Vertretung des HSV jedenfalls nicht mehr. Wir gaben aber weiter Gas und nutzten die sich nun ergebenden Freiräume. Nach einer schönen Kombination über Katrin zielte Lisa O. etwas zu hoch (58.), kurz darauf strich ihr zweiter Versuch am Lattenkreuz entlang (63.). Die Entscheidung dann zwei Minuten später: Wieder rollte ein Angriff über die rechte Seite, Lisa brachte den Ball scharf vor das HSV-Tor, am langen Pfosten wartete Kim (gerade gefühlte 30 Sekunden im Spiel) und drückte die Kugel zum 3:0 ins Netz. In der Folge zimmerte erst Kim und danach auch noch Natascha den Ball noch an die Latte – ein höherer Sieg wäre also durchaus möglich gewesen.

Ein toller Saisonauftakt – nach vier Klatschen gegen den HSV endlich mal ein Erfolgserlebnis, ein verdientes dazu. Die Mädels haben sich trotz der gruseligen Ergebnisse der letzten Saison nicht unterkriegen lassen und immer wieder eine tolle Moral bewiesen. Den Lohn haben sie sich gestern abgeholt. Auf diesem Erfolg können wir jetzt aufbauen – aber schon am Sonntag wird es nicht leichter, wenn es zum guten Aufsteiger Este 06/70 geht.

SCE: Germaine Wilschke (ab 35. Katharina Richter) – Katharina Kanzler, Mandy Kläwke, Nadine Kirchstein, Sandy Kruse – Katrin Gerhold, Sarah Pätzmann, Natascha Jahnke, Anna Klengel (ab 65. Kim Wittur) – Lisa Oppen (ab 78. Lisa Jäckel), Svenja Timm

Tore: 1:0 Timm (9.), 2:0 Timm (42.), 3:0 Wittur (65.)

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