SC Egenbüttel – HEBC 1:5 (1:3)
Der Fluch ist zwar beendet und das erste Saisontor erzielt, aber vor lauter Freude über das Ereignis haben die Mädels dann auch kräftig Geschenke an den Gegner aus Eimsbüttel verteilt. Es fing gruselig an und hörte mit einem zu hohen 5:1-Sieg des HEBC auf.
Die ersten zehn Minuten konnte man als SCE-Anhänger froh sein, dass der Gast nicht früher in Führung gegangen war. Völlig unkonzentriert und durcheinander präsentierte sich Egenbüttel, stand immer viel zu weit weg vom Gegner und schwamm in der Abwehr wie wild umher. Ganz, ganz langsam fanden die Mädels dann besser ins Spiel, fingen dann aber doch das erste Gegentor. Als der etwas konfuse Schiedsrichter am linken Strafraumeck auf Freistoß für HEBC entschied, wo absolut nichts passiert war, brachte der Gast den Ball hoch in den Strafraum, wo eine Spielerin einen Kopfball völlig unbedrängt aufs Tor bringen durfte – Kathi vergaß hochzuspringen und der Ball senkte sich zum 0:1 ins Tor (18.). Trotz des Rückstandes wurde der SCE mutiger und bemerkte, dass HEBC zwar gefällig kombinierte, hinten aber durchaus anfällig war. Dann war es endlich geschehen: Maria schlug einen langen Ball in die Spitze, den Gil schön auf Katha ablegte, die plötzlich mit hohem Tempo aufs Tor zulief und den Ball überlegt ins lange Eck zirkelte – das 1:1 und Saisontor Nr. 1 – hat ja auch lange genug gedauert (26.). Das gab natürlich Auftrieb – das Match war jetzt ausgeglichen und ging hin und her. Wie aus dem Nichts dann aber der erneute Rückstand, als Mandy ihre Gegenspielerin aus den Augen verlor und diese den Ball um Kathi herum ins Netz schlenzte (35.). Noch schlimmer das 1:3 kurz vor der Pause. Zunächst rettete Kathi klasse in einer 1:1-Situation, den Abpraller durfte die HEBC-Akteurin dann am Sechszehner seelenruhig annehmen, durch drei (!) SCE-Mädels hindurch spazieren und an Kathi vorbei ins Tor schießen. Die Gegentore fielen alle viel zu einfach, da stimmte die Zuordnung nicht und das Zweikampfverhalten sowieso nicht.
Halbzeit am Moorweg. Wir gingen in die Kabine – in einem Ligaspiel hat man zur Halbzeitbesprechung 15 Minuten Zeit. Nach 13 Minuten zurück auf dem Platz blaffte mich der immer noch merkwürdige Schiri an, wir seien “unsportlich!!”. Auf Rückfrage erklärte er mir, dass die Halbzeit nur zehn Minuten dauern dürfte, wir seien schließlich nicht in der Bundesliga. Vielleicht waren die Bestimmungen 1950 noch so, als der gute Mann noch jung und knackig war – aber mittlerweile dürfen auch Frauen 15 Minuten Pause genießen…
Aber irgendwie war die Pause wohl doch zu lang. Der SCE fing sich jedenfalls nach einem brutalen Fehlpass in der Spieleröffnung gleich wieder ein Gegentor ein, die gute Mandy passte direkt zum Gegner, der schnell umschaltete und zum 1:4 abschloss (50.). Das war dann schon die Entscheidung – das war nicht mehr aufzuholen, zumal ehrlich gesagt werden muss, dass gestern nur 3-4 Mädels in Normalform spielten, bei einigen waren das nicht mal 50%. Eindeutig zu wenig, um sich gegen Gegner wie HEBC durchzusetzen. Nach 71 Minuten durfte dann auch Kathi mal patzen und haute sich den Ball zum 1:5 fast selber rein. Sie hat auch schon bessere Spiele im Tor gemacht – aber sie ist ja nun mal keine ausgebildete Torhüterin, da sind Vorwürfe fehl am Platz.
Insgesamt kein guter Auftritt des SCE, da nur wenige alles gaben und der Rest gemütlich hin und her trabte. In Wedel am Sonntag wird es mit so einer Einstellung doppelt schwer…
SCE: Katharina Richter – Mandy Kläwke, Maria Francken, Katharina Kanzler, Sandy Kruse – Jennifer Axmann, Doreen Ekat, Katrin Gerhold, Anna Klengel – Gil Mauritz (ab 60. Miriam Nissen), Lisa Oppen
Tore: 0:1 (18.), 1:1 Kanzler (26.), 1:2 (35.), 1:3 (42.), 1:4 (50.), 1:5 (71.)