Aus Hühnern werden Löwinnen

SC Egenbüttel – Altona 93 II 0:2 (0:1)

Es war die Woche der Hiobsbotschaften am Moorweg. Die Nierenprellung bei Katha stellte sich als langwierige Geschichte heraus, beim Montagstraining verkündete unsere Kapitineuse Nadine, dass ihr Meniskus kaputt ist und sie für den Rest der Saison wohl ausfallen wird. Am Mittwoch entschied sich dann auch noch Kim, unsere erst im letzten Sommer verpflichtete neue Torhüterin, uns schon wieder zu verlassen. Einzig positiv war, dass wir mit Lisa Jäckel ein neues Gesicht am Moorweg begrüßen konnten, die Ex-Schnelserin aber noch keine Spielgenehmigung hatte.
Damit blieben für das Rückspiel gegen Altona 93 nur zehn Mädels übrig, von denen sich Sandy vor dem Spiel noch mit einer Fußverletzung abmeldete. Neun kleine Hühner mussten nun also versuchen, die 90 langen Minuten gegen die Reserve von Altona 93 zu überstehen. Aber: In der Kabine gab es kein Jammern, kein “das schaffen wir nie” – nein, frei nach Maria hieß es jetzt “die A….backen zusammenkneifen!” Seit es die Mannschaft gibt, waren es für uns immer die Hühner. Heute verwandelten sich diese neun sonst gackernden Hühnchen aber in entschlossen kämpfende Löwinnen. O.k. – bisschen viel Pathos – aber was die Mädels gegen Altona leisteten, war schon sehenswert. Ab der ersten Minute gingen sie in jeden Zweikampf, liefen für die anderen mit und versuchten immer wieder, doch einmal einen Konter zum Abschluss zu bringen. Zwar fiel nach 15 Minuten das 0:1 durch die gefährliche Nr. 7, aber mehr ließen die Mädels nicht zu. Entweder wurde sich in die Schussbahn geworfen oder aber Kathi parierte die Bälle – und das tat sie reihenweise. Vorn war unser Ein-Frau-Sturm Lisa meist auf sich allein gestellt, das 3er-Mittelfeld versuchte immer wieder, möglichst schnell nachzurücken, aber das kostete alles wahnsinnig viel Kraft.
Doch auch in der zweiten Halbzeit das gleiche Bild, der SCE wehrte sich weiter tapfer, trotz der Überzahl fand Altona kein Mittel, unsere Deckung ernsthaft zu gefährden. Das 0:2 entstand nach einer Ecke, als ein eher verunglückter Schuss vom Innenpfosten über die Linie kullerte. Die Kräfte ließen zwar immer mehr nach, aber auch nach 80 Minuten versuchten Katrin, Lisa, Jenny oder Azra noch irgendwie, die Kugel in der gegnerischen Hälfte nach vorn zu tragen. Es blieb leider beim Versuch – ein Tor in Unterzahl war einfach unmöglich an diesem Tag.
Aber wenn nach dem Spiel sowohl die Betreuerin als auch der Trainer des Gegners zur gezeigten Leistung gratulieren, dann nimmt man diese gerne an und schon ist die nächste Niederlage nicht mehr so schlimm. Irgendwie war das gestern die schönste Niederlage der Saison…

SCE: Katharina Richter – Nina Wolf, Mandy Kläwke, Maria Francken, Giulia Mauritz – Azra Keller, Katrin Gerhold, Jenny Axmann – Lisa Oppen

Tore: 0:1 (15.), 0:2 (51.)

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