SC Egenbüttel – SV Osdorfer Born 0:11 (0:4)
Vor dem schweren Spiel gegen den neuen Tabellenführer aus Osdorf wurde noch die gute Abwehrleistung in den vergangenen Spielen gelobt. Mit 29 Gegentoren lagen wir nur knapp über dem Ligaschnitt (23), lediglich unsere harmlose Offensive bereitete immer wieder schlaflose Nächte. Nach dem Match gegen Osdorf kann man die Defensivleistung nicht mehr unbedingt mit Lob überschütten – elf Buden sind schon heftig, unsere tapfere Torhüterin Kathi wurde geradezu zum Abschuss freigegeben, das hatte mehrere Gründe.
Es fing am Samstag mit zum Teil haarsträubenden Absagen an, die intern geklärt werden, auf jeden Fall war das kein kollegiales Verhalten, die Mannschaft im Stich gelassen. Dadurch traten wir erneut ohne Reservespielerinnen an, was sich später im Spiel rächen sollte.
Die ersten Minuten gab Osdorf Vollgas, doch noch hielt unsere 4-3-1-2-Aufstellung, wobei die Dreierkette vor der Abwehr doch recht löchrig war und sich nicht immer an die Vorgaben hielt, auf jeden Fall war die Rückwärtsbewegung teilweise sehr, sehr langsam. Nach 15 Minuten schlug es dann doch zum ersten Mal ein – die Freude beim Gegner war so groß als wären sie auf einer Beerdigung. Unsere einzige Chance hatte Katha nach einem Freistoß vom Maria, der Schuss verfehlte das Tor jedoch knapp. Bis zur Pause schenkte Osdorf uns noch vier Buden ein – zwar irgendwie standesgemäß, aber die Tore waren alle vermeidbar, da wurde der Ball zu schnell verschenkt und es ging zu zaghaft in die Zweikämpfe.
Die Bitte, sich jetzt im zweiten Durchgang nicht abschießen zu lassen, müssen dann einige Mädels komplett überhört haben. Der Anfang der zweiten Halbzeit gehörte aber zur Überraschung aller dem SCE. Plötzlich spielten wir flüssig nach vorn, Nadine wurde im Strafraum rüde gestoppt – Lisa drosch den fälligen Strafstoß aber über das Tor (51.).
Vier Minuten später folgte der nächste gute Angriff, diesmal scheiterte Anna aus kurzer Distanz an der Keeperin. Wir drückten weiter – so viel Offensivaktionen hatten wir in der Liga lange nicht mehr. Lisa hämmerte einen Abpraller aus der Abwehr aus 20 Metern an die Latte (57.) – es war wie verhext, der Ball sollte nicht ins Tor.
Auf der Gegenseite kam dann auch Osdorf wieder vor unser Tor – und traf prompt zum 5:0. Das sind die großen Unterschiede in der Liga. Wir sind vor dem Tor einfach viel zu ungefährlich und vergeben die besten Möglichkeiten, während der Gegner vor dem Gehäuse eiskalt zuschlägt.
Nach einer guten Stunde bekommt Katha einen Ellbogencheck in die Nierengegend, bricht zusammen, kann sich kaum noch bewegen. Die Osdorfer Spielführerin wollte ganz vorbildlich “weiterspielen” lassen, es stand ja auch erst 5:0…
Katha musste leider ins Krankenhaus, wo eine schwere Nierenprellung festgestellt wurde. “Die ist in ein Loch getreten, da war kein Ellenbogen im Spiel”, waren die Osdorfer Kommentare. Das muss aber ein böses Loch gewesen sein, dass Katha in die Nieren geschlagen hat…
Also die letzte halbe Stunde nur noch zu zehnt, weil die Bank ja leer war – siehe oben…
Beim Rückstand von 0:5 und dem Verlust des Sechsers kam nun die Anweisung, mit einer Spitze zu agieren. Aber wozu solch irrsinnigen Anweisungen? Wir können uns ja auch mal so richtig abschießen lassen.
Jedenfalls sollte Lisa nach hinten rücken und Jenny vorn allein für Gefahr sorgen. Aber stattdessen standen mit Lisa, Jenny und Nadine immer drei SCE-Damen an der Mittellinie und warteten auf lange Bälle. Hinten rackerten die entkräftete, weil erkältete Mandy, Sandy und die überragende Maria (ganz starke Vorstellung!!) für zwei, wurden aber zwangsläufig überrannt, weil Osdorf die Lücken gnadenlos ausnutzte. Von vorn kamen dann noch nette Anschuldigungen, man könne ja mal den Fuß davor halten. Unglaublich…
Es wurde ein Debakel – ein 0:11, wobei sich die Osdorfer Damen untereinander sogar fragten, wer noch kein Tor geschossen hätte – so leicht hat es ihnen wohl auch lange kein Gegner mehr gemacht.
Fazit: Katha fällt erst einmal aus – jetzt haben wir nicht nur den schlechtesten Sturm, sondern auch die schlechteste Abwehr – und sollten ernsthaft überlegen, freiwillig zurück in die Kreisliga zu gehen.
SCE: Katharina Richter – Mandy Kläwke, Maria Francken, Katharina Kanzler, Sandy Kruse – Doreen Ekat, Nadine Kirchstein, Anna Klengel – Katrin Gerhold – Lisa Oppen, Jenny Axmann
Tore: 0:1 (15.), 0:2 (28.), 0:3 (32.), 0:4 (34.), 0:5 (60.), 0:6 (72.), 0:7 (80.), 0:8 (83.), 0:9 (85.), 0:10 (87.), 0:11 (89.)
Bes. Vorkommnis: Lisa Oppen verschießt Foulelfmeter (51.)