Tore satt am Moorweg
SC Egenbüttel – FC Elmshorn 4:6 (1:3)
Wenn man wortwörtlich vom “letzten” Aufgebot spricht, hört sich das irgendwie immer ein bisschen negativ an. Mit der Qualität der verbliebenen Spielerinnen hat dies aber nichts zu tun. Wir schleppen aber mittlerweile sieben verletzte Mädels mit uns herum und da sich unser gestriger Gegner auch noch in der Nachspielzeit ein böses Foul leistete, stieg die Zahl der “Invaliden” auf 8 an. Jana erlitt nach dem Tritt einen Kapselriss und fällt nun auch noch länger aus. Unnötig ist noch untertrieben – es lief die 94. Minute und Elmshorn führte mit zwei Toren, Jana führte den Ball in der eigenen Hälfte und wurde wortwörtlich umgeprügelt. Das ist dann leider das Resultat der unsportlichen Vorgaben von der Seitenlinie. Eigentlich sollte Bezirksliga-Fußball Spaß machen, aber das war jetzt das zweite Spiel in Folge, wo der gegnerische Trainer ein Foulspiel fordert. Wieso ein “Hau sie um!” nicht vom Referee gehandet wird bleibt ein weiteres Rätsel. Die Mädels auf dem Platz müssen es letztendlich ausbaden – keine schöne Entwicklung.
Doch zurück zum spannenden Match. Der SCE nur mit einem Mädel auf der Bank, da neben den verletzten Mädels auch Finja, Katha und Vivi absagten. Wie der Rest mit der schwierigen Situation umging war schon erste Sahne. Das Spiel begann flott, die Gäste hatten schon nach einer Minute die erste Chance, bei uns scheiterte Jana L. nach vier Minuten an der Keeperin. Jana zeigte trotz Schmerzen am Fuß ein tolles Match und hielt tapfer bis zum Ende durch.
Elmshorn kam immer dann zu Chancen, wenn sie per Steilpass durch unsere etwas löchrige Kette spielten – nach 13 Minuten rettete Laura mit einer Glanzparade gegen die Stürmerin. Doch wir antworteten und kamen durch Jana A. und Jana L. ebenfalls zu guten Möglichkeiten. Trotz der Personalnot waren wir überraschend gut im Spiel, hatten aber hinten Probleme mit Elmshorns Offensive. So führte ein Doppelschlag nach dem erwähnten Schema F zur 2:0-Führung (30., 35.), das machte der FCE schon nicht schlecht.
Doch Egenbüttel antwortete. Svenja (diesmal im retten Mittelfeld) schaltete den Turbo ein und überlief die gesamte linke Elmshorner Abwehrseite, legte quer auf Jana L., die zum 1:2 verkürzte (36.). Aus unerklärlichen Gründen ließ der Schiri dann rund drei Minuten nachspielen, obwohl es keine Verletzungspausen gab. Elmshorn traf ausgerechnet in dieser Nachspielzeit, als Jenny Krohn eine Flanke zum 1:3 verwandelte (45. +3).
Wir brachten Kim für die ausgepumpte Miri, die Mädels waren in der Pause keineswegs geknickt, sondern hoch motiviert. Entschlossen kamen sie zurück auf den Platz. Erst scheiterte Jana A. noch an der Keeperin (51.), dann war Tanja plötzlich frei durch. Zuvor erkämpfte Kim sich den Ball und spielte ihn lang auf Tanja, die kraftvoll zum 2:3 traf (57.). Doch wieder schlug Elmshorn prompt zurück. Nur zwei Minuten später war die Mittelstürmerin wieder frei und erzielte das 2:4. Gab sich der SCE nun geschlagen? Keine Chance. Die Mädels gaben sich nicht auf, kämpften bis zum Umfallen und wurden belohnt. Jana A. holte sich den Ball auf der rechten Außenbahn, legte auf Jana L. ab, die sich gegen zwei Abwehrspielerinnen durchsetzte und zum 3:4 traf (63.). Ein Remis gegen den FCE mit dieser Besetzung wäre schon fast eine kleine Sensation gewesen. Verdient gehabt hätten es die Mädels.
Selbst Jenny und Lisa schalteten sich jetzt ins Offensivspiel ein, wollten mit aller Gewalt das Unentschieden. Doch Elmshorn nutzte den entstandenen Raum und erhöhte per Doppelschlag auf 3:6 (75., 79.). Aber nach einer Ecke von Jana A. war es dann Jana L. zum dritten Mal, die auf 4:6 verkürzte (85.). Mehr war absolut nicht drin.
Selbst nach einer Niederlage kann man total stolz auf diese Truppe sein, trotz der Personalmisere geben sie alles. Nächste Woche geht es zu TuRa Harksheide – und auch dort werden wir wieder alles geben. Nur der SCE!
SC Egenbüttel – FC Elmshorn 4:6 (1:3)
SCE: Laura Mielke – Franziska Krüger, Lisa Jäckel, Jennifer Butterfield, Miriam Stieb, Miriam Fritz (46. Kim Wittur) – Anna Klengel, Jana Anger, Svenja Timm – Tanja Beck, Jana Lübker
Tore: 0:1 Koehnemann (30.), 0:2 Krohn (35.), 1:2 Lübker (36.), 1:3 Krohn (45. +3), 2:3 Beck (57.), 2:4 Koehnemann (59.), 3:4 Lübker (63.), 3:5 Koehnemann (75.), 3:6 Koehnemann (79.), 4:6 Lübker (85.)
SR: Damar (Niendorfer TSV)
Zuschauer: 35
Gelbe Karten: 0 / 2