K.O.-Kruse & Tor-Timm

BW 96 Schenefeld – SC Egenbüttel  0:1 (0:0)

Irgendwie ist es schon eine merkwürdige Serie in dieser Saison. In Schenefeld gelang uns der sechste Saisonsieg und bei allen Erfolgen spielten wir zu Null. Das muss man erst einmal schaffen. Insgesamt war es mit dem 0:0 gegen Vicky schon das siebte Zu-Null-Match der Mädels. Das es gestern so kommen würde, hatten wir vor dem Anpfiff nicht unbedingt erwartet. Unsere Innenverteidigung fiel komplett aus. Nadine noch immer verletzt, Kathi krank und Lia entweder krank oder auf der Arbeit. Zudem fehlten beide Rechtsverteidiger. Das roch stark nach einer ganz neuen Defensivvariante. Sandy wanderte von links ins Zentrum und spielte dort erstmals zusammen mit Katha. Janina durfte von Beginn an hinten links spielen und machte dies großartig. Kim feierte ihre Premiere hinten rechts und fand nach anfänglichen Wacklern auch immer besser ins Spiel. Diese komplett neue Viererkette machte ihren Job wirklich erstklassig, Schenefeld hatte im gesamten Spiel eigentlich nur eine wirklich gefährliche Szene kurz vor der Pause, als die Mädels nach einer Ecke den Ball nicht wegschlagen konnten und der Versuch von der Strafraumkante knapp am Winkel vorbeirauschte. Ansonsten liefen die Vier alles ab und gewannen die Mehrzahl ihrer Zweikämpfe – die wenigen eher harmlosen Schüsse der Gastgeber waren zudem eine leichte Beute der sicheren Jenny.
Aufgrund der oben erwähnten Ausfälle schrumpfte unser Auswechselkontingent arg zusammen. Mit Vicky hatten wir nur ein Mädel auf der Bank, die zur Pause ins Spiel musste, weil sich Naddel planmäßig verabschiedete. Zuvor bewies sie aber noch ihre Freistoßkünste, als sie nach fünf Minuten aus gut 25 Metern die Kugel an die Latte ballerte. Warum Finja den Abpraller dann aus fünf Metern der Keeperin in die Arme schob bleibt dann ihr Geheimnis. Aber trotz fehlender Schusstechnik von Naddel ein guter Versuch…
In der Folge ein zu keiner Zeit langweiliges Match. Spiele gegen BW sind immer Spiele auf Augenhöhe. Beide Teams verfügen über eine gute Defensive und haben ihre Probleme mit dem Torabschluss. Zwangsläufig spielte sich viel im Mittelfeld ab, wobei keine der beiden Mannschaften auch nur einen Zentimeter abgeben wollte. Beide näherten sich immer mal wieder dem gegnerischen Tor an, aber gefährliche Möglichkeiten gab es kaum.
Zur Pause die nötige Umstellung, Vicky ging nach vorn, wo sie zusammen mit Conny (großes Lob!) agierte, Svenja durfte von der 10 kommen. Dann die entscheidende 53. Minute, wo sich die Ereignisse mit einmal überschlugen. Nach einer BW-Flanke lag Sandy auf dem gemütlichen roten Rasen, sackte beim Aufstehen wie ein angeschlagener Boxer in sich zusammen. Sie schwankte mehr vom Platz als das sie ging. Unsere Bank leer, also Lisa ab in die Verteidigung. Sandy stand gerade wieder (so halb jedenfalls), als Katha nach Stoß in die Seite vom Platz musste. So, wie jetzt weiter? Plötzlich waren wir nur zu neunt auf dem Feld, während der Behandlung von Katha überlegte ich noch, wer jetzt nach hinten sollte, Pam beorderte Finja weiter zurück. Ein kurzer Blick aufs Spielfeld, Getümmel im 96er-Strafraum und plötzlich zimmert Svenja die Kugel zum 1:0 ins Netz. Eine genaue Beschreibung kann ich nicht abliefern – ich hab es einfach nicht mitbekommen. Ausgerechnet Svenja. Zwei Monate gondelte sie durch Australien, flirtete lieber mit Kängurus statt für uns auf Torejagd zu gehen und gleich in ihrem ersten Spiel nach der Rückkehr trifft sie wieder.
Katha konnte schließlich auch wieder rein, Lisa blieb trotzdem hinten. Nach und nach berappelte sich Sandy wieder. Da der Ringrichter sie nicht angezählt hatte, durfte sie nach ihrem K.O. wieder mitmischen – also wieder komplett.
Schenefeld erhöhte etwas den Druck, aber unsere Kette stand sicher – noch einmal (ja, ich wiederhole mich!) – toller Job der vier Mädels da hinten.
Die Zeit lief laaaangsam ab, auf dem Nebenplatz beulten sich die Herren der zweiten Mannschaft und ihre Gegner. Das Spiel fing später an als unseres und hörte früher auf – Abbruch. Da war es bei uns friedlicher. Es war ein hart umkämpftes Match, aber zu keinem Zeitpunkt unfair – kleine Fouls auf beiden Seiten gehören nunmal dazu.
Es blieb tatsächlich beim 1:0-Sieg. Dabei machten wirklich alle SCE-Mädels gestern einen tollen Job, kämpferisch ein großer Auftritt, sogar kleine Singvögel rackerten diesmal und vernachlässigten nicht die Defensivarbeit. Nach langer Zeit wieder eine geschlossen gute Mannschaftsleistung.
Zur Winterpause also der sechste Sieg – womit wir die 20 Punkte voll haben. Soviel hatten wir auch am Ende der letzten Saison – und nun haben wir noch acht Spiele.
Die Winterpause überbrücken wir mit Hallenturnieren (eigenes Turnier, Horst, Groß Flottbek, Wellingsbüttel und Geesthacht) und schauen mal, ob wir nicht noch irgendwo eine Verstärkung finden…

SCE: Jennifer Butterfield – Kim Wittur, Katharina Kanzler, Sandy Kruse, Janina Kolbig – Tatjana Götz, Lisa Oppen, Finja Drossel, Nadine Bramorski (ab 46. Victoria Höge) – Constanze Ernd, Svenja Timm

Tore: 0:1 Timm (54.)