1. Norderstedter FC – SC Egenbüttel 7:0 (4:0)
Die Absagenflut vor dem schweren Gang zum Herbstmeister nach Norderstedt ließ unsere Hoffnungen auf ein Punktgewinn gegen Null schwinden. Mit Finja und Naddel fehlte die komplette Schaltzentrale, bei den ganzen Ausfällen musste Vicky sogar von Beginn an kicken, obwohl sie erst seit zwei Monaten Fußball spielt. Wir probierten unser Glück mit einem defensiven 4-3-2-1, wobei Gil als einzige Spitze ziemlich auf sich allein gestellt war.
Die Norderstedter Damen nennen sich jetzt Soccerdiven – wobei Diven eigentlich als göttliche Wesen gelten. Wer sich diesen Namen ausgedacht hat muss ein humorvolles Naturell haben. Aber Fußball spielen können die Mädels, keine Frage. Bereits nach zehn Minuten führte ein schnell vorgetragener Angriff über rechts zum 1:0, als Jenny einen Bruchteil einer Sekunde zu spät aus ihrem Tor kam und die Stürmerin an ihr vorbei ins Tor traf. Zu dem Zeitpunkt war Kathi schon mit Gelb belastet, da ihre Einfädelaktion in den Schnürsenkel der Gegnerin vom Standpunkt des Schiris wie ein Foul aussah. Wenn man gut 60 Meter vom Geschehen entfernt herumsteht ist das kein Wunder. Eventuell lag es auch an seinem eingeschränkten Sehvermögen. Nach dem Warmmachen gingen unsere Mädels an ihm vorbei, als er uns fragte, in welchen Trikots wir spielen würden. “Na in denen hier.” “Also in weiß?” “Nein, in gold!” “Ja – in weiß?” “Was? Nein, in gold!” Das war schon vor dem Spiel eine schwere Geburt… Unsere roten Lieblingstrikots konnten wir nicht anziehen, da der NFC jetzt in pink kickt – noch so eine hübsche Idee.
Aber auch in pink waren sie gefährlich und schenkten uns vor der Halbzeit noch drei weitere Buden ein, teilweise echt schön herausgespielt und zu schnell für unsere zusammengewürfelte Truppe.
Trotz des hohen Rückstandes gaben sich die SCE-Mädels nicht auf und kämpften um jeden Ball. Da es sich um ein Fußballspiel handelte, war auch hier und da ein Foul dabei – und prompt hieß es, Egenbüttel sei asozial und provoziert und kloppt nur durch die Gegend. Nun gut, wir warten dann mal weiter auf eine Entschuldigung für das üble Foul an unserer früheren Keeperin vor zwei Jahren, die sich dabei einen dreifachen Bruch zuzog und danach nie wieder im Tor gespielt hat. Aber Diven dürfen sowas.
Am Ende eines immer hitziger werdenden Spiels gewann der NFC völlig verdient mit 7:0, sogar unsere Ex-Spielerin Sarah schenkte uns noch eine Bude ein – hätte sie sich auch verkneifen können. Aber sie verhielt sich absolut fair und versuchte immerhin noch, die Emotionen einzubremsen.
Norderstedt marschiert mit zehn Siegen aus elf Spielen eindrucksvoll in Richtung Landesliga. Am letzten Spieltag gastiert der NFC dann bei uns am Moorweg – und wird dort höchstwahrscheinlich die Meisterschaft feiern. Wir basteln dann eine pinkfarbene Meisterschale…
Davon sind wir weit entfernt, belegen nur noch den neunten Tabellenplatz und hoffen auf die Rückkehr der ganzen verletzten, verreisten, kranken und anderen Mädels.
SCE: Jennifer Butterfield – Katharina Kanzler, Lia Lesker, Katharina Richter, Janina Kolbig – Kim Wittur (80. Giulia Mauritz), Lisa Oppen, Sandy Kruse – Victoria Höge (57. Constanze Ernd), Anna Klengel – Gil Mauritz
Tore: 1:0 (10.), 2:0 (11.), 3:0 (25.), 4:0 (33.), 5:0 (47.), 6:0 (67.), 7:0 (77.)