Wedeler TSV – SC Egenbüttel 1:1 (0:0)
Wenn ein hoch gehandeltes Team mit nur drei Punkten aus drei Spielen in die Saison geht und dann auf den überraschenden Tabellenführer trifft, ist klar, dass der Gastgeber hoch motiviert ins Spiel geht. Zudem haben wir uns gegen Wedel in allen bisherigen Spielen immer extrem schwer getan und nie auch nur einen kleinen Blumentopf gewinnen können. Im Elbestadion mussten wir zu Beginn auf unsere “Oldie-Achse” Nadine-Nadine verzichten, dafür rückte Katha ins Abwehrzentrum – leicht angeschlagen, aber die Zähne zusammenbeißend.
Ganze 26 Sekunden dauerte es, bis Wedel den ersten Torschuss abfeuerte. Es sollte nicht der letzte gewesen sein. Wir fanden sehr schleppend ins Spiel. Die erste halbwegs gute Szene hatte Finja nach acht Minuten, als sie mit einem Freistoß an der Keeperin scheiterte – zuvor wurde sie von hinten umgesäbelt. Eine Minute später versuchte es Svenja aus halblinker Position – das war es dann auch schon mit unseren Offensivaktionen. Der TSV bestimmte das Spiel, drückte mächtig aufs Tempo. Der SCE spielte unglaublich nervös, leistete sich viele Stellungsfehler, zu ungenaue Pässe und selbst Befreiungsschläge wollten nicht funktionieren. So kam Wedel zu immer mehr Gelegenheiten. Die besten Chancen vereitelte Jenny im Tor nach 24 und 27 Minuten, als sie einen Ball über die Latte lenkte und einen weiteren von der Linie kratzte. Wir hatten noch eine gute Möglichkeit nach einem schnellen Konter über Finja und Svenja, doch Lisa J. traf den Ball fünf Meter vor dem Tor nicht richtig. So ging es mit einem 0:0 in die Pause, etwas schmeichelhaft zu diesem Zeitpunkt.
Wer nun dachte, Wedel würde dem hohen Tempo Tribut zollen, sah sich mächtig getäuscht. Das junge Team drückte uns noch tiefer in die eigene Hälfte, kam jetzt zu noch besseren Chancen, doch Jenny wuchs nun über sich hinaus. Die größte Tat vollbrachte sie, als eine Stürmerin allein auf sie zulief und den Ball ins lange Eck schieben wollte – doch Jenny auch diesen Ball aus dem Eck kratzte. Der TSV verzweifelte langsam, nach vorn ging bei uns fast gar nichts mehr. Die Bälle gingen viel zu schnell verloren, kaum jemand konnte an die guten Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Nach 70 Minuten wurde Wedel dann für sein Offensivspiel belohnt. Eine Flanke von der rechten Seite wurde nicht verhindert, am langen Pfosten konnte die Stürmerin aus einem Meter einnicken, da war selbst Jenny machtlos. Wir hatten kurz zuvor die nicht zu 100% fitte Nadine B. gebracht, die mehr Schwung in die Offensive bringen sollte – aber insgesamt spielte der SCE zu unkonzentriert, so dass Kombinationen Mangelware blieben.
Wedel suchte die endgültige Entscheidung, Doch wie teilweise schon im ersten Durchgang ging der TSV viel zu fahrlässig mit den guten Chancen um. Als Svenja drei Minuten vor dem Ende rustikal aus dem Weg geräumt wurde, schnappte sich schließlich Nadine die Kugel und zimmerte sie ins lange Eck. Der nicht mehr für möglich gehaltene 1:1-Ausgleich aus gut 25 Metern. Kurz darauf sah eine TSV-Verteidigerin nach dem dritten Foul an Finja noch die Ampelkarte – das war aber nur eine Randnotiz. Die alte Fußball-Weisheit “wer vorne die Dinger nicht reinmacht, wird irgendwann dafür bestraft” hatte sich aus Wedeler Sicht bitter bewahrheitet.
Eine Torhüterin in Galaform und ein Geniestreich von Naddel ließen uns einen glücklichen Punkt aus dem Elbestadion mitnehmen. Dadurch blieben wir ungeschlagen und konnten die Tabellenführung behaupten. Paloma hat zu nach Punkten aufgeschlossen, wir liegen aufgrund der besseren Tordifferenz aber noch an der Spitze. So kommt es am Sonntag zum Duell Erster gegen Zweiter.
Ihr erstes Spiel machte unser neues Küken Tatjana – sah für den Anfang gar nicht so schlecht aus 🙂
SCE: Jennifer Butterfield – Annalena Goebel, Katharina Kanzler, Katharina Richter, Sandy Kruse – Lisa Oppen (ab 77. Christine Kahl), Natascha Jahnke – Finja Drossel, Anna Klengel (ab 62. Nadine Bramorski) – Lisa Jäckel (ab 55. Tatjana Götz), Svenja Timm
Tore: 1:0 Wedel (70.), 1:1 Bramorski (87.)