SC Egenbüttel – BW 96 Schenefeld 1:0 (1:0)
Wedels Ex-Trainer orakelte schon im Vorfeld, er sei gespannt, wie wir uns in der neuen Rolle des Favoriten schlagen würden. Da aber gerade einmal zwei Spieltage absolviert waren, sahen wir uns gegen den Nachbarn aus Schenefeld nicht unbedingt in der Rolle des großen Favoriten, zumal wir in den bisherigen vier Partien gegen 96 immer als Verlierer vom Platz gegangen waren und auch unsere Gäste einen guten Saisonstart hingelegt hatten.
Diesmal mussten wir Tascha ersetzen, wodurch Lisa und Katha die Doppelsechs bekleideten, ansonsten konnten wir in Bestbesetzung auflaufen. Trotzdem fanden wir nur sehr schleppend ins Spiel, BW stand defensiv extrem gut, gerade Svenja hatte als einzige Spitze immer eine Gegenspielerin in ihrer Nähe und konnte ihre Schnelligkeit nur selten als Waffe einsetzen. Die meiste Gefahr ging noch von den zahlreichen Ecken und Freistößen aus, aber alle Standardsituationen fanden keinen Abnehmer – entweder wurde nicht entschlossen genug zum Ball gegangen oder die BW-Deckung konnte klären. Die besten Chancen im ersten Durchgang hatten noch Katha aus halbrechter Position und Anna, die mit Tempo über links kam, aber an der guten Torhüterin scheiterte. Schenefeld war der erwartet unbequeme Gegner, giftig in den Zweikämpfen und nicht ungefährlich in der Vorwärtsbewegung – einzig die Stürmerinnen erschienen etwas harmlos, so dass es nur brenzlig wurde, wenn der Ball in der eigenen Hälfte leichtsinnig verdaddelt wurde…
Wir sprachen es vor dem Spiel und auch in der Pause an – immer geduldig weiter Druck ausüben, irgendwann kommt die Chance, die wir dann nutzen müssen. Das hatten die Mädels verstanden, spannten die Trainer und die zahlreichen Zuschauer sowie unseren tollen Fanklub “SCE-Halunken” (super Unterstützung!!!) lange auf die Folter. Die zweite Halbzeit quasi ein Spiegelbild der ersten. Egenbüttel mit leichten Feldvorteilen, aber der Ball lief nicht so sicher durch die eigenen Reihen wie in den Spielen zuvor. BW lauerte auf Konter, doch spätestens bei unserer sicheren Viererkette war Schluss. So versuchten wir es wieder mit zahlreichen Ecken und Freistößen – alles ungenutzt, es blieb beim 0:0. Finja und Lisa hatten gute bis sehr gute Möglichkeiten, scheiterten aber wieder an der Keeperin oder schlossen zu überhastet ab. Plötzlich verlor Nadine die Kugel am eigenen Sechzehner, Chrisi stand etwas weit vor der Kiste (da auch eigentlich keine Gefahr bestand) – und die Stürmerin zielte zum Glück etwas zu hoch.
Nach einer längeren Verletzungspause einer Schenefelderin lief bereits die Nachspielzeit. Der SCE griff noch einmal an, ein 0:0 wäre immerhin ein Punkt gewesen, aber die Mädels berannten noch einmal das Tor, eine letzte Ecke gab es. Auch diese wurde abgewehrt, der Ball kam zurück an die Seitenlinie – Flanke vors Tor, Gewühl im Strafraum, der Ball kam zu Katha, die am kurzen Pfosten freie Bahn hatte und die Kugel aus fünf Metern unter die Latte drosch (90. +5). Was für ein Jubel am Moorweg – der Schiri ließ weitere drei endlos lange Minuten spielen, dann war auch der dritte Sieg geschafft. Verständlich, dass Schenefeld geknickt war, so eine Niederlage tut weh, aber ganz unverdient war der Sieg nicht, da wir leichte Feldvorteile hatten.
Übrigens schaffte Katha das 1:0 ausgerechnet mit dem Ball, den sie vor dem Spiel als viiiieel zu hart bemängelte…
Neun Punkte aus drei Spielen – immer noch kein Gegentor – einwandfreie Bilanz. Das nächste Match führt uns nach Wedel. Gegen den TSV konnten wir auch noch nie gewinnen – auch diese Serie gilt es nun zu knacken.
SCE: Christine Kahl – Annalena Goebel (ab 59. Jennifer Butterfield), Katharina Richter, Nadine Kirchstein, Sandy Kruse – Lisa Oppen, Katharina Kanzler – Finja Drossel, Nadine Bramorski, Anna Klengel – Svenja Timm
Tore: 1:0 Kanzler (90. +5)