Zwei Comebacks an einem Tag

BW 96 Schenefeld – SC Egenbüttel  0:0

Richtig aufregend war das erneute Derby gegen unsere Nachbarn aus Schenefeld diesmal nicht. War das Hinspiel (4:3) noch torreich und spannend bis zur letzten Minute, so geizten beide Teams an diesem verregneten Sonntag doch sehr mit rassigen Torraumszenen. Natürlich fand das Spiel wieder auf dem roten Rasen an der Blankeneser Chaussee statt – zum vierten Mal in vier Jahren Bezirksliga. Den angesetzten Platz an der Gorch-Fock-Straße kennen wir nur vom Hörensagen, ob es ihn wirklich gibt bleibt für uns das große Geheimnis, welches wir vielleicht in der nächsten Saison lüften dürfen.
Der durchweichte Platz war trotz des Regens gut zu bespielen, zwar fehlten die Außenlinien, dafür war die angesetzte Schiedsrichterin vor Ort – obwohl sie keine Nachricht vom Gastgeber erhalten hatte, dass der Spielort getauscht wurde. Wir sind in unserer Liga ja eher läuferisch nicht so starke Referees gewohnt – Frau Marks war gestern die positive Ausnahme. Immer auf Ballhöhe, sehr souverän und einfach gut. Beide Mannschaften machten es ihr aber auch sehr leicht – es gab zwar viele Zweikämpfe – aber so gut wie keine Fouls. Insgesamt war es ein sehr faires und ruhiges Match, das auch irgendwie keinen Sieger verdient hatte.
Schenefeld fing besser an, hatte nach fünf Minuten eine erste gute Chance, traf aus 16 Metern aber nur den Außenpfosten. Für den SCE war Jana A. dann kurz davor, ihr erstes Pflichtspieltor zu erzielen, einen Freistoß setzte sie knapp neben das Tor. Nach 23 Minuten kam Blau-Weiß zur besten Chance im ganzen Spiel, Larissa Ritscher setzte den Ball aber denkbar knapp neben den Pfosten. Dann war der Anfangsschwung der Gastgeber erloschen, wir kamen vermehrt vor Schenefelds Tor, waren aber nur bei Standards gefährlich. So scheiterte Jana nach einem lang gezogenen Freistoß per Direktabnahme an der Torhüterin. Ebenfalls nach einem Freistoß drang Sandra in den Strafraum der 96er ein, zimmerte die Kugel aber auch neben das Gehäuse. Zwangsläufig ging es torlos in die Kabinen.
Der zweite Durchgang war dann relativ ereignislos. Ein echtes Highlight gab es aber auf Egenbütteler Sicht doch noch! Nach ihrem Dreifach-Bruch des Sprungbeins kehrte unsere Knipserin Svenja früher als geplant auf den Rasen bzw. den Grand zurück. 442 Tage musste sie nach dem Foul beim Welle-Cup im Januar 2013 pausieren – nun flitzte unsere Nummer 10 wieder über den Platz. Noch ohne Torerfolg, aber man merkte auch den Mitspielerinnen an, wie sehr sich alle über ihre Rückkehr freuten. Nach einer Ecke von Finja hätte sie fast das Siegtor erzielt, kam aber einen Schritt zu spät. Die letzte halbe Chance hatte kurz vor dem Ende die aufgerückte Lisa J., die aber etwas überhastet verzog.
Eigentlich kein schlechtes Spiel, in Ansätzen sogar sehenswert, aber beiden Teams fehlten vor dem Strafraum die zündenden Ideen, um sich Chancen herauszuspielen. Anders herum muss man auch beiden Abwehrreihen ein Lob zollen, da beide sicher und konzentriert standen.
Das zweite Comeback feierte bei uns Nadine, die nach der Geburt ihrer kleinen Emma auch endlich wieder die Fußballschuhe hinter den Bergen von Windeln gefunden hat und die gegnerischen Stürmerinnen mit ihrer einzigartigen Zweikampftechnik zur Verzweiflung bringen will.
Obwohl es ein eher müdes 0:0 war, überwog beim SCE die Freude über die Rückkehr der beiden ehemaligen Stammkräfte. Jetzt wird es in den verbleibenden vier Spielen natürlich extrem schwer, Schenefeld noch von Platz 5 zu verdrängen, aber mit einem Derbysieg gegen HR am Sonntag wäre es rein theoretisch noch immer möglich…

BW 96 Schenefeld – SC Egenbüttel  0:0
SCE: Jennifer Butterfield – Lisa Jäckel, Michelle Weber, Miriam Stieb, Kim Wittur (58. Svenja Timm) – Jasmin Thürich, Lisa Oppen – Jana Anger, Nadine Krüger, Finja Drossel – Sandra Correia de Almeida
SR: Marks (TuS Finkenwerder)
Zuschauer: 23